Bruno Ganz rezitiert Giorgos Seferis und T. S. Eliot
Die Gestalt des Menschen
Bruno Ganz rezitiert Giorgos Seferis und T. S. Eliot
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Feuilleton Süddeutsche Zeitung
Eine Droge, die in die "Blutbahnen" gerät, ergreift von seinem ganzen Sein Besitz - das ist für Bruno Ganz die Wirkung, die ihm bei der ersten Begegnung mit Gedichten von Giorgos Seferis widerfuhr. Texten des Lyrikers und griechischen Nobelpreisträgers, der auch T. S. Eliots epochale Dichtung "Das wüste Land" ins Griechische übertrug. Bei den Dreharbeiten zu "Die Ewigkeit und ein Tag" hatte Theo Angelopoulos' Assistentin dem Schauspieler einen Band mit Seferis' Gedichten geschenkt. Um das Glücksempfinden zu beschreiben, das ihn übermannte, zitiert Bruno Ganz eine Passage von Julien Gracq, der sich an den Sensualisten Etienne Condillac aus dem 18. Jahrhundert erinnert fühlt. Der begrenzten Fähigkeit des Verstands zur logischen Ableitung setzte Condillac jenes unbegrenzte Erkenntnispotential eines sinnlich unmittelbaren, lichten Augenblicks gegenüber: