Teufel des Sertão

Carlos Nascimento Silvas Debüt: Brasilien in neun Generationen; Rezension


Mitten im Leben beginnt der Roman. Mitten im Satz. Zwei zwölfjährige Mädchen utnerhalten sich über die rauhen Liebesrituale im Tierreich. Ob es bei den Menschen anders sei? Marinana ist die "Ama", die Herrin; die Mestizin Celeste ihre Sklavin. Von ihr, "Miúda", der "Kleinen", erwartet Mariana bedingungslose Unterwerfung, absolute Hingabe. Aus der sozialen Überlegenheit zieht sie auch sinnlichen Lustgewinn und die gedemütigte Dienerin läßt es sich gern gefallen. Die Kinderfreundschaft mündet in eine lebenslange erotische Beziehung. Doch "das Leben", läßt Carlos Nascimento Silva, seine frühreife Heldin Mariana philosophieren, "ist Schweiß, Blut, Spucke, Pisse, Kot und Kotze..."